Archiv für Mai 2025
Rückblick auf den 53. dbl-Kongress in Bremen
Vom 23. bis 24. Mai 2025 fand der 53. Jahreskongress des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie (dbl) im Congress Centrum Bremen statt – ein echtes Highlight für alle, die sich für Sprachtherapie und Sprachwissenschaft interessieren! An diesen zwei Tagen erwartete die 1000 Teilnehmenden ein buntes Programm voll spannender Vorträge, inspirierender Symposien, interaktiver Workshops und interessanter Posterpräsentationen.
Ein besonderes Augenmerk lag auf dem Symposium „Wirksamkeitsforschung – Warum Einzelfälle die besten Geschichten erzählen“. Hier präsentierten Thomas Günther und Stefanie Jung (Hochschule Trier) ihren Vortrag mit dem Titel „Therapieeffekte sichtbar machen: Quantitative Methoden zur Therapieevaluation in der Logopädie“.
Am zweiten Tag teilten Thomas Günther und Frederike Steinke ihre Erkenntnisse im Vortragsblock zum Thema „Sprachverarbeitung“. Sie beleuchteten, wie Kinder grammatisches Genus im prädiktiven Sprachverstehen nutzen und diskutierten den interlingualen Transfer in der prädiktiven Sprachverarbeitung bei Mehrsprachigkeit.
Aber nicht nur der wissenschaftliche Austausch kam nicht zu kurz! Am Freitagabend wurde beim Get Together gefeiert, gelacht und neue Kontakte geknüpft. Der Kongress war somit nicht nur eine Plattform für Wissen, sondern auch für geselliges Miteinander!
Vortrag zum Einfluss von Hintergrundlärm auf die Erinnerungsleistung beim Zuhören
Anfang dieser Woche hielt Isabel Schiller auf der Konferenz „Adverse Listening Conditions in Language Acquisition and Language Processing: A Linguistic Perspective“ in Oldenburg einen Vortrag zum Einfluss von Hintergrundlärm auf das Zuhören in Gesprächssituationen – und darauf, wie dieser unsere Erinnerungsleistung beeinträchtigen kann.
Im Fokus standen die Auswirkungen von Lärm auf das Inhaltsgedächtnis (Was wurde gesagt?) und das Quellengedächtnis (Wer hat es gesagt?). Erste Ergebnisse zeigen, dass das Zuhören unter Hintergrundlärm zwar als deutlich anstrengender empfunden wird, die Erinnerungsleistung jedoch nicht signifikant beeinträchtigt zu sein scheint. Die Datenerhebung ist allerdings noch nicht abgeschlossen.
Die Studie wird im Rahmen des kürzlich gestarteten exAMPLE-Projekts durchgeführt, das Teil des DFG-Schwerpunktprogramms AUDICTIVE (SPP 2236) ist.
Das exAMPLE-Projekt ist ein Gemeinschaftsprojekt mit Kolleg*innen aus dem
🔹 Lehr- und Forschungsgebiet Arbeits- und Ingenieurpsychologie
🔹 Institut für Hörtechnik und Akustik
🔹 Lehr- und Forschungsgebiet Virtual Reality & Immersive Visualization
an der RWTH Aachen University.
Gemeinsam möchten wir erforschen, welchen Einfluss akustische und audiovisuelle Faktoren auf die Aufmerksamkeit, Sprachverständlichkeit, Erinnerungsleistung und Höranstrengung haben – und das unter möglichst realitätsnahen Bedingungen!